Freitag, 21. September 2007

Super lecker!

Mhm. 10 Tage gehen schneller rum, als man denkt. Eigenartig, ich hätte schwören können, dass ich den letzten Post erst vorgestern geschrieben hab. Nun denn, dem ist aber nicht so. Es geht also weiter mit dem Berichterstatten, kommen wir also zur netten Familie Krähe, die mir hier Asyl gewähren.

Die Familie besteht aus folgenden Mitgliedern: Papa Michael aka Michi dem Radprofi; Mama Kazuko, der Eisprinzessinentrainerin; Henri Sturkopf, dem Meister aller Pokèmon und Karen, dem vielbeschäftigten Nesthäcken (hinzukommen noch Flusskrebs 1+2, Fisch 1 und Geko Unhold). Michael ist der vielbeschäftigte und hartarbeitende Brötchenverdiener der Famile. Wie sich das gehört ;), verlässt er schon früh das Haus, um zur Arbeit zu fahren. Jeh nach dem wie es dann mit dem Wetter aussieht, fährt er dann auch mal mit seinem Rennrad zur Arbeit und lässt dafür seinen schicken schwarzen BMW stehen. Das macht er dann aber zu solch unmenschlichen Zeiten, dass ich ihn morgens gar nicht mehr sehe. Abends kommt er dann meist spät von der Arbeit wieder und kommt es, dass ich ihn schon seit ein paar Tagen gar nicht mehr zu Gesicht bekommen habe. Das wird sich bis Sonntag wohl auch nicht ändern, da er zur Zeit auf Geschäftsreise in China ist. Man sieht also, Michael ist ein wirklich viel beschäftifter Mann!
Nun zu Kazuko: Sie ist mindestens genauso viel auf Achse wie Michael. Dies aber nicht in Sachen Arbeit, sondern in Sachen Haushalt und Karen. Karen geht ja noch in den Kindergarten und immer wenn der vorbei ist, geht ihr eigentliches Hauptprogramm los. Karen läuft Schlittschuh und wird daher von Kazuko zur persönlichen Eisprinzessin erzogen. So hat sie mindestens dreimal in der Woche Einzelunterricht bei ihrem Eiskunstlauftrainer und am Wochenende übt Kazuko fleißig mit ihr. Die Eishalle ist aber leider in Yokohama und so pendelt Kazuko viel hin und her. Zu Karens Eislaufen kommen dann noch Ballettunterricht und japanische Früherziehung und so ist Karens bzw. Kazukos Wochenplan (was die Nachmittage betrifft) voll belegt. Nebenbei erledigt Kazuko spielend den Haushalt und den Einkauf und findet in den Abendstunden am Wochenende noch gerne Zeit, um sich mit ihren Freundinnen zu treffen und auszugehen. An dieser Stelle sei noch zu vermerken: Kazuko kocht jeden Abend und das wirklich sehr lecker... Da soll noch mal einer sagen, das Japaner nicht kochen können... :)
Kommen wir also zu Henri. Henri liebt Pokèmon und CC Lemon, hasst es aber Hausaufgaben zu machen und Vokabeln zu lernen, wie eigentlich jeder Junge in seinem Alter. Henri ist 10 Jahre und besucht die Klasse 5b der DSTY, also der Deutschen Schule. Da es in der Schule mittags Mensaessen gibt und er noch Nachmittags Unterricht bzw. AG hat, kommt er meistens erst zwischen 16-17h hier zurück ins Haus. Wenn er dann kommt, mache ich ihm was zu Essen und dann geht es auch schon ans Hausaufgaben machen. Er ist also wirklich ziemlich eingespannt, was die Schule betrifft. Seine außerschulische Zeit vertreibt er sich gerne mit seinen Freunden, spielt mit ihnen Nintendo DS oder macht Mist und hält andere Leute auf Trab. :) Zu seinen Hobbies zählen des Weiteren das neu von mir eingeführe Super-Bowling-Spiel und sein abendliches Ritual: Das Sockenwerfen. Sockenwerfen ist ziemlich cool, weil ich da mal gehen ihn gewinne. Er zieht mich nämlich sonst noch mit Leidenschaft bei seinem Fifa2006-PS2-Spiel ab...
Zu Karen hatte ich ja schon einiges geschrieben, weil sie ja viel mit Kazuko zusammen auf Achse ist. Karen ist also 6 und besucht gerde noch das letzte Jahr den deutschen Kindergarten hier. Ab April wird sie dann in der 1. Klasse einer japanischen Grundschule gehen. Da hier die Schuljahre aber wohl scheinbar ziemlich kurz sind, ist es mit dem Wechsel zur deutschen Schule im Sommer kein Problem. Ansonsten ist Karen sehr aufgeweckt und hat mich schon regelrecht mit selbstgemalten Kunstwerken überschüttet. Sie liebt zudem alles Mögliche mit Glitzer und Rosa, bevorzugt sind dabei übrigens Sticker und Prinzessinnenkleider.
Yo. So sieht es aus. Das sind die Krähes! Noch Fragen? Ach ja ich sollte vielleicht erklären, warum der Post diese Überschrift hat. "Super lecker!" ist ein typischer Kräheausruf. Etwas ist "super lecker" oder "super schwer" oder "super schön". Hehe, mit anderen Worten: Alles super hier! Ich muss jetzt nämlich schnell runter und dafür sogren, dass Henri sich von seiner PS2 löst und duscht. ;)
Viele Grüße aus Tokio!

Dienstag, 11. September 2007

Krähe Mansion

So nun geht das Blogposten endlich weiter. Ihr fragt euch nun sicherlich, wo ich hier untergekommen bin. Ja und diese Frage versuche ich euch jetzt mal halbwegs zu beantworten. Also: Ich wohne hier bei der Familie Krähe in Denenchofu, einem sehr schönen Stadtteil von Tokio. Hier stehen unheimlich viele große Einfamilienhäuser. Ja, richtig soetwas gibt es hier nämlich auch! Das ist hier echter Luxus und daher natürlich nicht so weit verbreitet wie in Deutschland. Schließlich ist Platz hier echte Mangelware.
Ich finde, man könnte Denenchofu fast mit dem Malerviertel in Braunschweig vergleichen. Es gibt ähnlich große bzw. kleine Straßen und daher ist es hier, was den Verkehr betrifft, sehr ruhig. Und gerade diese Ruhe habe ich in den letzten Tagen sehr zu schätzen gelernt. Wenn man nämlich mit der Bahn weiter nach Tokio hineinfährt, wird es unheimlich laut und wuselig. Überall wird man zugedröhnt und angesprochen, Werbetafeln dudeln Musik oder Verkäufer schreien einem ins Ohr. So ist die Rückkehr nach Denenchofu jedes Mal eine wahre Erholung.
Aber nun zurück zum Haus der Krähes: Ich poste einfach mal ein paar Bilder, damit ihr überhaupt wisst, worum es geht. Das ist übrigens mein Zimmer. Ist es nicht schön aufgeräumt? :) Zu meinem neuen Reich gehören übrigens die drei rechten, schmalen Fenster im ersten Stock. In meinem Zimmer stehen des Weiteren lauter nützliche Dinge, wie: Bett, Schreibtisch, Regal, Stuhl, Schrank und (ganz wichtig) eine Klimaanlage. Die sieht man auch ganz gut auf dem Bild oben. Ehrlich, hier sind es jeden Tag so etwa 28°C und in der Nacht küht es auch nicht sonderlich ab. Da bin ich dann doch ganz froh über meine Klimaanlage, auch wenn ich an ihren Platz lieber meinen Schreibtisch stellen würde...
Ansonsten wurschtel ich viel an meinem Schreibtisch herum und stürze den gerne mal ins Chaos. Öh, ja. Das sieht dann so aus. Wenn ich dann mal zufällig nicht im Haus der Krähes anzutreffen sein sollte, bin ich meistens wohl am Bahnhof in Denenchofu. Wahrscheinlich hole ich denne gerade Henri ab oder vertreibe mit meine Zeit im 100-Yen-Shop. Ein klasse Laden, müsst ihr wissen. Hier koset alles 100 Yen. Vom Haargummi, über Schreibwaren und Lebensmittel. Hier habe ich mich erstmal mit neuen Stiften und Blöcken eingedeckt. So sieht der übrigens Bahnhof von vorne aus. Wenn man gerade aus die Treppe hoch geht, kommt man zur Haltestelle, an der Henri jeden Tag aus der Schule kommt. Wenn man links in den Bahnhof hineingeht, kommt man zu den Zügen, die nach Shibuya und Co fahren. Mit dem Zug nach Shibuya werde ich wohl spätestens ab Oktober jeden Tag fahren. Und zwar dann, wenn endlich mein Japanischkurs beginnt... Au ha, das wird auch noch mal eine nicht ganz leichte Angelegenheit, habe ich so das Gefühl...

Yo, für heute genug gepostet und geschrieben. Ich melde mich die Tage wieder und stelle euch dann mal die Famile Krähe vor, damit ihr wisst mit wem ich hier lebe. Wo wisst ihr ja nun schon. :)

Liebe Grüße, eure Anna

Sonntag, 9. September 2007

Breaking News



Tatsächlich. Ich habe es endlich geschafft. Gestern war es soweit. Michael, Henri, Julia und ich haben gestern in Akihabara eine Digitakamera für mich erstanden. Und das war gar nicht so einfach, wie ich dachte. Welches Modell es nun sein sollte, stand für mich eigentlich schon letztes Wochenende fest. Doch leider war genau dieses Modell in meiner Wunschfarbe Weiß in Yokohama vergriffen. (Ja, warum eigentlich Weiß? Ganz einfach: Anna hat sich überlegt, dass ihre Digitalkamera farblich unbedingt mit ihrem MacBook abgestimmt werden müsste. Und was liegt da näher, als zu einem weißen MacBook eine weiße Kamera zu kaufen?) Also in Yokohama war das Superteil nun vergriffen und so mussten wir notgedrungen unsere Suche gestern in Akihabara fortsetzen.
Doch dann ein weiteres Problem. Ich bin ja nun hier in Japan und so sollte es die herkömmliche Sony DSC-T20 logischerweise nur mit japanischem Menü geben. Mhm klasse. Und mit der japanischen Sprache ist das ja so eine Sache. Gar nicht so einfach, wie ihr euch vielleicht denken könnt. Also müsste das Exportmodell her, befand Michael.
Das Teil fand sich auch schon im ersten Laden. Aber... ja. Lange Rede, kurzer Sinn. Das blöde Exportmodell sollte um einiges teurer sein, als sein japanischer Kollege. Also grff ich alte Sparfüchsin doch lieber auf das japanische und vor allem deutlich billigere Modell zurück. Nun bin ich also voll ausgerüstet mit einer klasse Kamera mit komplett japanischem Menü. Ich verstehe zwar nur Bahnhof von dem, was die Kamera mir sagen möchte, Fotos/Videos machen+löschen/Blitz und Selbstauslöser an- bzw. ausschalten kann ich aber auch so. Jawoll und das, obwohl ich mich mit der Kamera noch gar nicht richtig beschäftigt habe. Da soll noch mal einer was gegen Frauen und Technik sagen!
So Anna, jetzt komm doch mal endlich zum Punkt. Also kurz gesagt: Ich kann Japan nun gemeinsam mit meiner neuen Digicam unsicher machen und jede Menge von dem, was ich hier sehe, im jpg-Format festhalten. Dem Blogposten steht nun wirklich nichts mehr im Wege und ich werde hoffentlich gleich herausfinden, wie ich die Fotos hier hochgeladen bekomme. Schließlich müssten euch Hinterbliebenen in der Heimat, die noch nichts von mir gehört haben, schon einige Fragen im Kopf herumschwirren. Wie war die Reise? Wo wohne ich? Wie ist die Familie? Wer oder was ist Akihabara und was habe ich bis jetzt schon erlebt? Fragen über Fragen, die ich euch hoffentlich beantworten werde. Weil ja. Mit meiner Schreibfaulheitist das so eine Sache... :)

Bis zum nächsten Post, fühlt euch alle lieb gegrüßt.
Eure Anna